Online-Trading für Einsteiger

Online-Trading hat angesichts der auch für Privatanleger angebotenen Profiwerkzeuge Volkssportcharakter. Doch nur ein kleiner Teil ist auf Dauer erfolgreich. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Online-Trading ankommt.

Online-Trading
Genauso wie mittlerweile alle Automarken einen Basiskomfort bieten und die Qualität der Autos zunehmend homogener wird, so haben auch die einzelnen Online-Broker und Handelsplattformen ihre Kinderkrankheiten längst überwunden. Was heute dem privaten Hobbytrader geboten wird, ist ein Wunderwerk an Programmierkunst.

Waren automatische Handelssysteme noch vor wenigen Jahren nur der Hochfinanz vorbehalten, während Otto Normalverbraucher nur gegen hohe Performance-Fees und Managementgebühren ab einer größeren Mindestinvestmentsumme über einen Hedge Fund an einer für ihn unbekannten "Erfolgsstrategie" partizipieren konnte, ist heute jeder Anleger mit mehr als 10.000 Euro an frei verfügbaren Mitteln in der Lage, seinen ganz "individuellen Hedge Fund" zu gestalten.

Bei WH Selflnvest gibt es beispielsweise dazu die "Tactic Orders" in der WHS FutureStation. Darunter versteht man die automatische Eröffnung von Positionen auf Basis frei gewählter technischer Indikatoren. Dabei kann man die Einstellung so treffen, dass entweder alle Indikatoren oder nur ein großer Teil der Indikatoren ein Signal generieren müssen, um eine Order auszulösen. Das Besondere daran ist, dass es dazu keinerlei Programmierung bedarf. Darüber hinaus erhalten Kunden dieses Brokers ein kostenloses Tool zur automatischen Erkennung wichtiger Chartformationen. Sobald eine Formation erkannt wurde, erfolgt eine automatische Benachrichtigung.

Hohe Sicherheitsstandards

Indikatoren, diverse Stops, Trailing-Stops, Realtime-Anzeigen von Gewinnen und Verlusten und Alarmfunktionen zählen mittlerweile zur Standardausrüstung der meisten Broker. Wo es gewisse Nuancen zwischen den einzelnen Anbietern gibt, ist die Gestaltung der erforderlichen Margins bei den CFDs und teilweise auch bei den Kosten, wobei Letztere aufgrund der ohnehin bereits extrem niedrigen Gebühren zunehmend weniger ins Gewicht fallen.

Größere Unterschiede gibt es noch bei den Handelsmöglichkeiten, wobei sich echte Profitrader nicht daran stoßen werden, da sie sich ohnedies beim Handeln sehr fokussieren und nicht auf spielerische Trading-Experimente querdurch die Angebotspalette einlassen.

Fünf Schritte zum Online-Trading-Erfolg

1. Wichtigste Grundbegriffe des CFD-Trading und Forex-Trading aneignen: Zahlreiche Broker haben zu diesem Zweck Begriffserklärungen oder Informationsbroschüren online gestellt.

2. Handelsplattformen kostenlos testen: Dient als Trockentraining und ermöglicht, ohne schmerzhafte Geldverluste erste Trading-Erfahrungen zu sammeln.

3. Grundsatzentscheidung über die Wahl der Trading-Instrumente (CFDs, Spot Forex, Futures, ...) und Underlyings (Aktienindizes, Rohstoffe, Währungen, ...): Je höher der Spezialisierungsgrad ist, desto größer sind meist auch die langfristigen Erfolgschancen. Es gibt zahlreiche erfolgreiche Daytrader, die beispielsweise nur den DAX oder S&P 500 handeln und dabei - je nach Signal - long (auf steigende Kurse setzen) oder short (auf fallende Kurse setzen) gehen. Ebenso bewährt hat sich auf dem Spot-Markt (Kassamarkt) die Kombination aus Gold und dem Währungspaar Euro/US-Dollar.

4. Danach die Wahl des Brokers treffen: Dabei müssen die möglichen Margins (Einschüsse als Sicherheitsleistung) mit der persönlichen Risikoneigung übereinstimmen. Wichtig ist auch, dass man schnell und effizient mit der Handelsplattform arbeiten kann, da man mit der Benutzeroberfläche gut zurechtkommt.

5. Ausreichend Cash, Money- und Risikomanagement: Um nach den ersten Rückschlägen nicht gleich die gesamten Cash-Reserven am Verrechnungskonto aufgebraucht zu haben, sollten mindestens 10.000 Euro als Startkapital eingezahlt werden. Dies ermöglicht mehrere Anläufe, sollte es anfänglich in die falsche Richtung gehen. Voraussetzung ist dabei, dass maximal zehn Prozent des Kapitals als Margin eingesetzt werden, wobei eine Absicherung mittels Stop bzw. Trailing-Stop unerlässlich ist. Diese sollte so gewählt werden, dass man maximal fünf Prozent des gesamten Trading-Kapitals verlieren kann.

Der Erfolgsregel: "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen" wird die "Trailing-Stop-Order" am meisten gerecht. Im Falle einer Long-Position in einem Aktienindex-CFD zieht man dabei den Stop nach oben nach, sobald der Index gestiegen ist. Ist man beispielsweise bei 5.000 Punkten in den DAX eingestiegen und will das Risiko auf 0,5 Prozent begrenzen, dann setzt man einen Stop bei 4.975 Punkten. Steigt der DAX dann plötzlich auf 5.200 Punkte, so zieht man den Stop auf 5.174 Punkte nach (5.200 minus 0,5 Prozent). Im Falle der Trailing-Stop-Funktion von Brokern wird der Stop in gleichen prozentuellen oder absoluten Abständen vom System automatisch in die günstigere Richtung (long nach oben, short nach unten) nachgezogen. Wichtig ist auch, dass die Hebel-Möglichkeiten nicht bis zum Maximum ausgereizt werden. Hebel von 200 bis 500 sind viel zu hoch. Im Falle eines Hebels von 200 (Margin von 0,5 Prozent) würde es reichen, dass der Kurs lediglich um 0,5 Prozent in die falsche Richtung geht und der Kapitaleinsatz ist weg! Selbst im Währungspaar EUR/USD oder beim Goldpreis kann dies binnen 30 Minuten passieren. Wesentlich "gemütlicher" unterwegs ist man mit Hebeln bis 50 (Margin von zwei Prozent des bewegten Volumens). Um nicht dem bestehenden Risiko zu unterliegen, mehr zu verlieren, als man als Margin eingesetzt hat, empfiehlt sich neben moderateren Hebeln - sofern die Möglichkeit besteht - die Platzierung eines garantierten Stops, wodurch bereits im Vorfeld der Ausstiegslevel bestimmt wird.