Online-Trading: Was die ISIN verrät

Um im Wertpapierhandel böse Überraschungen zu vermeiden, sind eine akribische Eingabe der richtigen ISIN sowie die Wahl des richtigen Marktplatzes unerlässlich. Hier ein paar Tipps, worauf Sie beim Ordern achten sollten.

Um die richtige Aktie zu ordern bzw. generell mit Wertpapieren handeln zu können, muss man dem Broker die passende ISIN (International Securities Identification Number) mitteilen. Das ist eine zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination zur Identifikation von Wertpapieren, die an der Börse gehandelt werden (Aktien, Anleihen, Zertifikate, ETFs etc.).

Die ISIN besteht aus zwei Buchstaben als Ländercode, einer danach folgenden neunstelligen alphanumerischen NSIN (National Securities Identifying Number) und einer Prüfziffer am Schluss, die nach einem komplexen Algorithmus berechnet wird.

Der Ländercode entspricht jenem Land, das die ISIN für das betroffene Wertpapier herausgegeben hat, und kann von jenem des Heimatlandes des Emittenten abweichen. Das ist bei ADR (American Depositary Receipts) der Fall: Beispielsweise hat Novartis AG ihren Firmensitz in der Schweiz. Doch das in New York notierte ADR hat die ISIN: US66987V1098 im Vergleich zu CH0012005267 bei den an der SIX Swiss Exchange notierten Namensaktien des Unternehmens.

Eine Besonderheit bei Weltbankanleihen und Anleihen sonstiger supranationaler Organisationen ist noch das länderunabhängige Kürzel XS am Beginn der ISIN. Dieses gilt für internationale Wertpapiere, die bei Clearstream oder Euroclear verwahrt sind.

Ländercodes bei der ISIN

US: USA
CA: Kanada
DE: Deutschland
AT: Österreich
CH: Schweiz
BE: Belgien
FR: Frankreich
IT: Italien
HK: Hongkong
KY: Kaimaninseln
CN: China
IE: Irland
BM: Bermuda
SG: Singapur

Der richtige Marktplatz

Zahlreiche Anleger glauben, bei Aktieninvestments Währungsrisiken auszuschalten, wenn sie beispielsweise bei US-amerikanischen Titeln die in Euro notierten Alternativen wählen. Ein Irrtum, der anhand der Coca-Cola-Aktie (ISIN: US1912161007) anschaulich illustriert werden kann: Die Hauptnotiz dieser Aktie ist an der NYSE in New York, wo am 2. Dezember 10,59 Millionen Aktien gehandelt wurden. Im Vergleich dazu gingen in Xetra nur 9.155 Stück über den Ladentisch. Es ist logisch, dass der liquidere New Yorker Markt auch für die Notizen in Deutschland ausschlaggebend ist und sich deshalb die US-Dollar-Notiz umgerechnet in Euro in der Xetra-Notiz fast exakt widerspiegelt.

Somit gilt die Faustregel: Die Wechselkursschwankungen der Handels währung jenes Aktienmarktes, an dem ein Titel die Hauptnotiz hat, sind mit ausschlaggebend für die Entwicklung der Nebennotizen an anderen Börsen. Somit ist es grundsätzlich naheliegend, am liquidesten Handelsplatz zu ordern. In einem liquiden Markt kann man jederzeit kaufen und verkaufen, ohne dabei mit performancemindernden Kursauf- und -abschlägen konfrontiert zu sein. Das ist vor allem bei größeren Beträgen entscheidend.

Für Kleinanleger hingegen kann es vorteilhafter sein, bei ihrem in Deutschland, Österreich oder Schweiz ansässigen Broker- sofern eine Notiz vorhanden - bei der Xetra, in Stuttgart, in Wien oder Frankfurt zu ordern, da es häufig günstigere Konditionen für Deutschland, Österreich oder Schweiz gibt.