Online-Trading Lexikon

ADR (American Depositary Receipts)
ADR sind von US-amerikanischen Depotbanken in den USA ausgegebene Aktienzertifikate, die eine bestimmte Anzahl hinterlegtet Aktien (meist repräsentiert ein ADR einen Bruchteil einer Aktie) eines ausländischen Unternehmens verkörpern. In der Regel schließt dabei der Emittenteinen Depotvertrag, der die Depotbankverpflichtet, die Ausgabe und Rücknahme von Zertifikaten, die Weitergabe von Dividenden und Unternehmensinformationen zu übernehmen, ADR werden wie US-Aktien behandelt, sodass institutionelle US-Investoren wie Pensionsfonds oder Lebensversicherungen in diese Papiere investieren können.

Aktie
Wertpapier, mit dem sich Aktionäre am Erfolg eines Unternehmens beteiligen und dessen Erträge vom Gewinn des Unternehmens abhängig sind.

Aktienanleihe (Cash-or-Share-Anleihe)
Wer sich mehr Risiko zutraut, kann mit Aktienanleihen (auch als Cash-or-Share-Anleihe bekannt) hohe Zinsen lukrieren. Mit einer normalen Schuldverschreibung haben diese Wertpapiere aber nicht viel gemeinsam, außer einem fixen jährlichen Kupon. Etwaige Kurssteigerungschancen gibt es bei diesen Zertifikaten keine. Der Startwert ist hier zugleich auch die Barriere, oder er liegt knapp darüber. Wird die Barriere in diesem Fall unterschritten, bleibt die Zinszahlung in jedem Fall erhalten. Wirklich spannend wird es bei Aktienanleihen erst bei Fälligkeit. Liegt der Schlusskurs der zugrunde liegenden Aktie unter dem Startwert, bekommen Anleger nicht ihr eingesetztes Geld zurück, sondern den dann entsprechenden Gegenwert in Aktien. Bei stark gefallenen Aktienkursen kann sich ein beträchtlicher Verlust ergeben. Ist man allerdings vom Unternehmen überzeugt, kann man die Aktien behalten und auf eine Trendwende setzen. Bei Aktienanleihen, wie auch bei Bonuszertifikaten, gehen Anleger davon aus, dass sich der Kurs des Index oder der entsprechenden Aktie innerhalb der Laufzeit seitwärts bzw. nur leicht nach oben bewegt. Aktienanleihen haben in der Regel aber eine sehr kurze Laufzeit von rund einem Jahr, während Bonuszertifikate um einige Jahre länger laufen.

Aktienfonds
Ein Investmentfonds, der ausschließlich oder zum überwiegenden Teil in Aktien anlegt. Der Anteilinhaber ist an der Substanz und dem Ertrag von in- und/oder ausländischen Unternehmen beteiligt. Aktienfonds haben ein höheres Risiko, aber auch größere Chancen auf Wertsteigerungen als Anleihenfonds (Rentenfonds).

Aktienindex
Zu beinahe allen Aktienmärkten der Welt wird ein Index berechnet, der Auskunft über die durchschnittliche Entwicklung des jeweiligen Aktienmarktes gibt. Aktienindizes dienen oft als Benchmark für Aktienfonds, die in den jeweiligen Markt investieren. Einige wichtige Aktienindizes sind: Dow Jones, S&P 500, DAX, FTSE 100, Nikkei 225, CAC-40, Eurotop, STOXX, ATX.

Alltime-Low
Gegensatz zu Alltime-High; bezeichnet das jeweils niedrigste Kurs- oder Preisniveau.

Anleihen
Ganz generell beschreibt dieser Begriff Wertpapiere, in denen sich der Emittent gegenüber dem Inhaber (also dem Gläubiger bzw. dem Käufer der Anleihe) zur Verzinsung des erhaltenen Kapitals und zu dessen Rückzahlung laut den jeweiligen Anleihebedingungen verpflichtet. Anleihen werden auch als Schuldverschreibungen bzw. Renten bezeichnet.

Asset Allocation
Ist die Aufteilung von Fondsvermögen auf einzelne Anlagekategorien wie Aktien, Anleihen, Immobilien etc.

ATX
"Austrian Traded Index" - Index der meistgehandelten Fließhandelsaktien an der Wiener Börse. Zeigt die durchschnittliche Entwicklung der enthaltenen Aktien an und ist der meistbeachtete Index für den Wiener Aktienmarkt.

Ausgabepreis
Ist jener Preis, den man beim Kauf eines Fondsanteils zu zahlen hat. Er errechnet sich aus dem Anteilwert plus Ausgabeaufschlag.

Baisse
(frz.: sinken, fallen). Andauernder, allgemeiner Kursrückgang an der Börse. Auch Bärenmarkt genannt. Gegenteil ist die Hausse (Bullenmarkt).

Bear (=Bär)
Ausdruck aus dem Börsenjargon für einen pessimistisch gestimmten Anleger, der von einem Kursrückgang auf breiter Front überzeugt ist.

Bonuszertifikat
Bonuszertifikaten locken mit hohen Renditen, zugleich ist das Risiko überschaubar. Denn obendrein gibt es einen Puffer. Der Kurs des Basiswerts, auf den das Zertifikat setzt, kann also ein gutes Stück fallen, bevor die festgelegte Barriere erreicht wird. Je größer der Abstand bis dahin ist, desto geringer fällt die Rendite aus. Und: Solange die Barriere nicht durchbrochen wird, ist auch das eingesetzte Kapital zu Laufzeitende garantiert. Wird sie jedoch unterschritten, richtet sich die Kursentwicklung des Zertifikats nach jener des Basiswerts - und die Bonusrendite ist meistens weg (bei manchen Produkten bleibt sie erhalten). Sollten sich zudem die Märkte wieder erholen, sind Kurschancen maximal auf den Startwert des Zeritifikats begrenzt. Bei Bonuszertifikaten, wie auch bei Aktienanleihen, gehen Anleger davon aus, dass sich der Kurs des Index oder der entsprechenden Aktie innerhalb der Laufzeit seitwärts bzw. nur leicht nach oben bewegt.

Broker
Darunter wird im ursprünglichen Sinn ein Makler an einer angloamerikanischen Börse verstanden, welcher nicht auf eigene Rechnung, sondern im Auftrag anderer Wertpapiergeschäfte gegen Verrechnung einer Provision abschließt.

Bull (=Bulle)
Ausdruck aus dem Börsenjargon für einen optimistisch gestimmten Anleger, der von steigenden Kursen überzeugt ist (bullish).

Buy-and-hold-Strategie
Diese Strategie wird von Warren Buffett vertreten. Buffett kauft Aktien, die seiner Meinung nach zu günstig bewertet sind. Diese Wertpapiere verkauft er erst dann wieder, wenn sie in seinen Augen ihren fairen Wert erreicht haben. Bei Value-buy-and-hold handelt es sich um einen intuitiv leicht verständlichen Ansatz.

Buyout-Fonds
Eine Hauptklasse von Private Equity-Fonds. Buyout-Fonds übernehmen, umstrukturieren und wiederverkaufen die Unternehmen.

Carrytrade
Eine doppelte Währungsspekulation: Man verschuldet sich in einer niedrig verzinsten Währung und legt das Geld in einer hochverzinsten Währung an. Geht die Spekulation auf, fällt die Währung, in der man den Kredit hat und jene, in die man veranlagt ist, steigt oder bleibt gleich.

CDS (Credit Default Swap)
Unter CDS (engl. für Kreditausfall-Swap, Kreditausfallversicherung) versteht man ein Kreditderivat, das eine Versicherung gegen einen Ausfall von Krediten, Anleihen etc. ermöglicht. Das sind individuelle Kontrakte, die abseits der Börse geschlossen werden. Diese Versicherungen von Kreditausfällen werden in Basispunkten oder Hunderstelprozentpunkten des Nominalwertes gehandelt. Ein Kreditausfall-Swap endet zum vereinbarten Endzeitpunkt oder aber sobald ein Kreditereignis eintritt. Letzteres führt zur Auszahlung der CDS-Versicherungen. Der CDS-Verkäufer erhält eine Prämie dafür, dass er die Verluste tragen muss, wenn der Schuldner, beispielsweise Griechenland, in Zahlungsschwierigkeiten kommt oder seine Kredite restrukturiert (längere Laufzeiten, Verringerung des Kupons, Wechsel der Währung). Über das Eintretten eines Kreditereignises entscheidet der Derivate-Händlerverband ISDA in London. CDS dienen eigentlich dazu, Investments abzusichern, sind aber als Wetten auf die Zahlungsunfähigkeit eines Landes oder Unternehmens in Verruf geraten. Die Preise von CDS bewegen sich je nach Marktmeinung über die Kreditwürdigkeit eines Landes oder Unternehmens. Sind die Märkte skeptisch, so steigen die Prämien, und umgekehrt, sie können jederzeit ge- und verkauft werden. Den CDS-Handel wickeln Investmentbanken wie die Deutsche Bank oder Goldman Sachs ab, die elektronisch ständig Geld- und Briefkurse stellen.

CFDs (Contract for Differences)
So etwas wie leichter handelbare Futures oder Optionen. Man handelt nicht Aktien (oder andere Wertpapiere), sondern nur die Differenz zu einem fixierten Kurs dieser Aktie. Man handelt (spekulativ) auf Wertpapiere, ohne sie wirklich zu besitzen.

Chart
Grafische Darstellung des vergangenen Kursverlaufs eines Wertpapiers.

Chartanalyse
Versuch, durch das Studium des Kursverlaufs in der Vergangenheit allfällige Kursmuster zu entdecken, die einem Kursanstieg bzw. -rückgang vorausgegangen sind. Als Prämisse gilt, dass die in der Vergangenheit gefundenen Kursmuster auch in Zukunft auftreten werden, womit eine Vorhersagemöglichkeit eröffnet wird. Anhänger der Chartanalyse nennt man -> Chartisten oder -> Techniker.

Closing
Schlusskurs bei Kassamärkten bzw. Glattstellung auf Terminmärkten. Gegenteil ist die Eröffnung.

Contango = Rollverluste
Die meisten Rohstoffe lassen sich physisch schwer lagern, man erwirbt daher Terminkontrakte (Preiszusagen für Rohstoffbezüge oder-verkaufe zu einem späteren Zeitpunkt). Meist liegt der Terminpreis für künftige Lieferungen über dem Spotpreis (aktueller Kassapreis). Denn es fallen Lagerkosten, Versicherung und Zinsen für die Kapitalbindung an. Bei Wertpapieren ohne Laufzeitbegrenzung muss der Anbieter in regelmäßigen Abständen fällige Terminkontrakte (Futures) verkaufen und dafür Kontrakte mit längeren Laufzeiten erwerben. So entstehen Verluste, wenn neue Kontrakte - im Fall von Contango - teurer sind als der fällige.

Contrarian
Ein Börsianer, welcher nach Übertreibungen (in beiden Richtungen) an der Börse sucht und dementsprechend, das heißt gegen die Masse, agiert.

Corporate Bond
Anleihen von Firmen, die in der Regel deutlich höhere Zinsen (High Yield) bringen als Anleihen großer Industrienationen. Meist mit "B"-Ratings. Investmentfonds bündeln diese Anleihen. Ertragsaussichten: bis zum Doppelten dessen, was mit herkömmlichen Rentenfonds möglich wäre. Nachteil ist das höhere Risiko.

Coupon
Zins- bzw. Dividendenabschnitt einer Anleihe bzw. einer Aktie.

Courtage
Maklergebühr für durchgeführte Wertpapiertransaktionen.

DAX
Abk. "Deutscher Aktienindex". Der DAX ist der bekanneste Index für den deutschen Markt. Enthält die 30 größten und umsatzstärksten deutschen Aktien. Der DAX ist ein sogenannter Performance-Index, der Dividenden mitberücksichtigt.

Day-Trading
Ein Trend von der Wallstreet. Er bedeutet die Möglichkeit, Wertpapiere am selben Tag zu kaufen und wieder zu verkaufen, oder auch leer zu verkaufen und dann nachzukaufen. Funktioniert für private Anleger nur über manche Online-Broker. Die Day-Trader nützen dabei blitzschnell die kleinsten Kursschwankungen, die sich innerhalb der gleichen Börsensitzung ergeben.

Deflation
Deflation = sinkende Preise: Deflation steht für eine Zeit mit sinkenden Preisniveaus über eine breite Palette von Angeboten an Gütern und Dienstleistungen. Geld wird aufgewertet. Sinkende Preise und rückläufige Einkommen führen zu einer Kaufzurückhaltung der Konsumenten, die mit einer Fortsetzung der Spirale nach unten rechnen und sich immer mehr zurückhalten. Produktionskapazitäten werden immer geringer ausgelastet, was zu Insolvenzen führt - und zu weiter sinkenden Preisen und Einkommen. Banken schränken ihre Kreditvergabe ein, um sich vor wackelnden Gläubigern zu schützen. Sachwerte (Immobilien, Aktien) verlieren.
Gewinner bei der Deflation: Geld (Cash/Liquidität), Anleihen, Gold als Mittel der Werterhaltung

Der Gewinn pro Aktie
Der Gewinn pro Aktie ist der Gesamtgewinn eines Unternehmens, dividiert durch die Zahl der Aktien, die ein Unternehmen emittiert hat.

Derivate
Im Grunde sind Derivate nichts anderes als Wetten auf den Ausgang eines künftigen Ereignisses. Das kann die Entwicklung der Zinsen, des Ölpreises, der Maispreise, der Wechselkurse oder einer beliebigen Anzahl anderer Variablen sein. Sie laufen unter verschiedenen Bezeichnungen, wie Swaps, Optionen oder Terminkontrakte, und haben jahrzehntelang einwandfrei funktioniert und Menschen die Möglichkeit gegeben, sich gegen Risiken abzusichern. Ursprünglich konnten sich Bauern damit vor der Ernte gegen Schwankungen der Getreidepreise absichern und auf diese Weise einen ruhigen Schlaf erkaufen. Derivate gibt es bereits seit Jahrhunderten, doch erst in jüngerer Zeit haben sie die Formen angenommen, die eine erhebliche Gefahr für das globale Finanzsystem darstellen. Die bekannteste Form ist die Kreditausfallversicherung (kurz CDS).

Dividende
Eine Dividende ist ein Teil des Unternehmensgewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre oder eine Genossenschaft an ihre Mitglieder ausschüttet. In Deutschland sind üblicherweise jene Aktien dividendenberechtigt, die sich am Tag der Hauptoersammlung im Depot befinden. Dort wird der Dividendenvorschlag beschlossen. Die Auszahlung erfolgt am Tag nach der Hauptversammlung. Deutsche und einige europäische Unternehmen zahlen ihre Dividende nur einmal im Jahr aus. International, insbesondere in den USA, erfolgen Zahlungen quartalsmäßig.

Dividendenrendite
Gibt an, welcher Rendite, bezogen auf das effektiv eingesetzte Kapital, die Zahlung der Dividende bei einer Aktie entspricht. Kennzahl bei der Beurteilung von Aktien. Die Dividendenrendite errechnet sich wie folgt: Höhe der jährlichen Ausschüttung pro Aktie/aktuellen Aktienkurs mal 100.

Dividenden-Ex-Tag (Dividenden-Stichtag, engl. Record Date)
Der Dividenden-Ex-Tag ist ein Tag nach der Hauptversammlung, bei der die Dividenden festgelegt worden sind. Anleger, die bis einen Tag vor dem Dividenden-Ex-Tag die entsprechende Aktie erworben haben, bekommen die Dividende ausgeschüttet.

Dow-Jones-Index
Weltweit bekanntester und am meisten beachteter Aktienindex (von der New Yorker Börse). Erstmals im Jahr 1896 veröffentlicht. Er ist ein gewichteter Index, der die Aktienkursentwicklung der 30 umsatzstärksten führenden Unternehmen der USA darstellt.

Ergänzungskapital-Anleihen
Es handelt sich um eine spezielle Variante von Anleihen: Es sind dies nachrangige Anleihen der Banken, wobei eine Verzinsung nur bei entsprechendem Jahresüberschuss - und zwar vor Rücklagenbewegung - geschieht.

ETF (Exchange Traded Funds)
ETFs sind börsengehandelte Investmentfonds, die ganze Märkte beziehungsweise Indizes eins zu eins abbilden und dabei nicht versuchen, den zugrunde liegenden Index durch aktives Fondsmanagement zu schlagen.

Federal Funds Rate
"Federal Funds Rate" wird oft als Leitzins bezeichnet. Zu diesem Leitzins verleihen amerikanische Banken untereinander das Tagesgeld der Notenbank weiter. Er gibt unter normalen Umständen die Kreditkosten auf den verschiedensten Ebenen der Wirtschaft wieder und ist eines effektivsten Steuerungsinstrumente der US-Notenbank.

FOREX oder FX (Foreign Exchange Market)
FX bezeichnet den Markt, an dem Währungen gehandelt werden. Überall, wo also FX beziehungsweise Forex draufsteht, vor allem Broker verwenden diese Kürzel gerne in ihrem Namen, dreht sich alles um Euro, Dollar, Yen etc.

Garantiezertifikat
Denn der Großteil des Zertifikats setzt sich aus einer Anleihe zusammen, die zu Laufzeitende getilgt wird, um das eingesetzte Kapital zu garantieren (wobei die Garantie so gut wie der Emittent ist). Nur ein sehr kleiner Teil wird etwa in eine Option investiert, mit der auf einen Anstieg eines Index oder eines Aktienkorbs gesetzt wird.

Greenspan-Put
Unter einem sogenannten "Greenspan-Put" (oder "Bernanke-Put") versteht man eine Überzeugung, dass die Notenbank werde im Fall einer Krise als letztinstanzlicher Kreditgeber einspringen und Finanzunternehmen mit billigem Geld und zusätzlichen Krediten auffangend.

Hausse
(frz. hausser = erhöhen). Allgemeiner, andauernder Preis- oder Kursanstieg. Auch Bullmarket genannt.

Hedge Funds
Fondstyp, der mit hochspekulativen Anlagetechniken (meist Derivaten) arbeitet und in den letzten Jahren stark weiter entwickelt wurde.

High-Yield-Bonds
Damit werden jene Anleihen bezeichnet, die eine überdurchschnittlich hohe Verzinsung, aber auch ein überdurchschnittlich hohes Risiko haben. Solche High Yield Bonds werden von Unternehmen ausgegeben, die wegen ihrer hohen Verschuldung keine weiteren Kredite aufnehmen können oder die keine sonstigen Anleihen ausgeben können.

High-Yield-Funds
Bezeichnung für Anleihenfonds, die in Anleihen mit besonders hoher Rendite investieren. Derart hohe Anleihenrenditen können jedoch nur dann erzielt werden, wenn man bereit ist, hohes Risiko zu tragen (Anleihen mit hohem Bonitätsrisiko, Währungsrisiko oder politischem Risiko).

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, englisch Price-Earnings-Ratio, PER)
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die Division des aktuellen Börsenkurses durch den Gewinn pro Aktie (englisch Earnings per Share, EPS). Je niedriger das KGV, desto billiger ist eine Aktie bewertet.

Indexzertifikat
Mit einem einfachen Indexzertifikat können Anleger ohne Wenn und Aber direkt auf den Index (beispielsweise auf den DAX) setzen.

Inflation
Inflation = steigende Preise: Dieser Begriff steht für einen steten, signifikanten Anstieg des Preisniveaus. In der Regel wird dies an einem festgelegten Warenkorb festgemacht. Inflation ergibt sich aus der Verschiebung der Geldmenge zur Gütermenge, d. h., pro Gütereinheit ergeben sich mehr Geldeinheiten. Oft wird auch eine Kerninflation angegeben. Diese wird gemessen, in dem die Preisentwicklung bei Lebensmitteln und im Energiesektor nicht berücksichtigt wird.
Gewinner bei der Inflation: Gold, Silber, Rohstoffe, antizyklische Aktien.

Inhaberaktie
Aktie, die auf den Inhaber lautet (übliche Form).

Initial Public Offering (IPO)
"Erstes öffentliches Angebot": damit wird üblicherweise das erstmalige Angebot an interessierte Anleger, Aktien eines Unternehmens zu kaufen, bezeichnet. Damit ist regelmäßig eine Börsenzulassung des Aktienkapitals und die Aufnahme der Börsennotierung verbunden.

Innerer Wert
Bezieht sich auf Aktien oder auf das dazugehörige Unternehmen. Basis sind im Wesentlichen Bilanzdaten, Gewinn- und Verlustrechnungen und Geschäftsberichte, weiters Managementqualität, Wettbewerbssituation, Wachstum etc. Das Ergebnis wird mit dem aktuellen Börsenkurs verglichen, wobei eine Unter- oder eine Überbewertung festgestellt wird.

Interner Zinsfuß (IRR)
Die Interne-Zinsfuß-Methode (englisch IRR: Internal Rate of Return) ist ein Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung. Interner Zinsfuß heißt der Abzinsungsfaktor, bei dessen Verwendung die diskontierten künftigen Zahlungen dem heutigen Preis entsprechen.

Intra-Day-Handel
Handel von Wertpapieren, Devisen oder Derivaten, der innerhalb eines Börsentages stattfindet, zum Handelsschluss sind alle Positionen glattgestellt.

ISIN (International Securities Identification Number)
Das ist eine zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination zur Identifikation von Wertpapieren, die an der Börse gehandelt werden (Aktien, Anleihen, Zertifikate, ETFs etc.).

Kaufsignal
Ist ein Begriff aus der technischen Wertpapieranalyse. Zeigt der Kurs einen bestimmten Verlauf, durchbricht er z. B. einen Widerstand, einen gleitenden Durchschnitt oder bildet eine bestimmte Formation aus, dann entsteht ein so genanntes Kaufsignal.

KGV
Kurs-Gewinn-Verhältnis; aktueller Börsenwert geteilt durch den geschätzten Gewinn je Aktie, verhält sich analog zum KCV.

Korrektur
Eine Kursbewegung, welche gegen den vorangegangen Kursverlauf geht.

Kurs-Cashflow-Verhältnis
Ist der Quotient aus Cashflow je Aktie und dem Aktienkurs. Es ist eine liquiditätsorientierte Kennzahl und dient zur Bewertung der Entwicklung der Ertragskraft eines Unternehmens in der Zukunft und zum Vergleich verschiedener Unternehmen untereinander. Ist weniger manipulationsanfällig als die im Jahresabschluss ausgewiesene Gewinngröße.

Kursaussetzung
Ist der Fall, wenn die Kursbildung in einem Titel an der Börse für eine gewisse Zeitspanne nicht möglich ist. Ist meist eine Maßnahme zum Schutz der Anleger und zur Erreichung einer Gleichbehandlung bei wesentlichen Unternehmensveröffentlichungen.

Leerverkauf
Börsentransaktion, bei der Wertpapiere verkauft werden, die man noch nicht besitzt und die aus diesem Grund zu einem späteren Zeitpunkt (zu einem hoffentlich niedrigeren Kurs) zurückgekauft werden.

Libor (London Interbank Offered Rate)
Beim Libor handelt es sich um einen Zinssatz, der täglich vom britischen Bankenverband BBA errechnet wird. International gilt er als Referenzzinssatz für eine Reihe von Finanzgeschäften - vom variablen Kredit bis zum komplexen Derivatprodukt. Viele Geldhäuser rund um den Globus orientieren sich an diesem Zinssatz. Der seit 1986 festgelegte Libor hat den Status eines Panikbarometers. Die Höhe der gemeldeten Zinssätze ist ein Indikator für das Misstrauen der Märkte gegenüber dem Bankensystem. Nach derzeitigem Wissensstand wurde der wichtigste Zinssatz der Welt, zu dem Banken einander Geld leihen, von 2005 bis mindestens 2009 von einem Kartell internationaler Großbanken fast tagtäglich nach Belieben manipuliert.

Limit Orders
Bei Börsenaufträgen: die Preise werden dabei nach oben oder unten hin begrenzt. Sobald beim Kaufauftrag das Limit durch den Kurs überschritten oder beim Verkaufsauftrag der Kurs niedriger angesetzt wird als das Limit, werden die jeweiligen Aufträge nicht ausgeführt.

Liquide Aktie
Aktie, an der regelmäßig großes Handelsvolumen zu beobachten ist. Daher können auch große Käufe und Verkäufe ohne starke Kursbeeinflussung abgewickelt werden.

Margin
Ist eine Sicherheitsleistung bei Terminkontrakten. Sie beträgt meist nur wenige Prozentpunkte des Future-Kontraktwerts.

Nachrangkapital-Anleihen
Das sind spezielle Anleihen, bei denen Zahlungen an den Anleger bei einer Liquidation oder einem Konkurs des Anleiheschuldners erst dann erfolgen, wenn alle anderen, nicht nachrangigen Verbindlichkeiten dieses Schuldners bereits beglichen wurden. Der Rückzahlungsanspruch aus solchen Nachrangkapital-Anleihen kann nicht gegen Forderungen des Schuldners aufgerechnet werden.

NASDAQ
Steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. US-amerikanischer Aktienmarkt für Aktien insbesondere junger Unternehmen außerhalb der NYSE, besonders im IT- und Internet-Bereich.

NYSE (New York Stock Exchange)
Im Jahr 1792 gegründet, bedeutendste Börse der Welt. Oft nur "Wallstreet" (=Straße in New York, in der sich das Börsengebäude befindet) genannt.

Online-Broker
Angeboten von Banken und anderen Unternehmen, haben private Anleger die Möglichkeit, Wertpapiere direkt zu handeln. Auch Cyberbroker oder Internet-Broker genannt.

Order
Kundenauftrag, vor allem bei Wertpapieren.

Penny-Stock
Als Penny-Stock bezeichnet man eine Aktie, die einen Wert unter einer Einheit in lokaler Währung besitzt. In der EU ist es eine Aktie, derer Wert unter 1 EUR liegt, in USA - eine Aktie mit einem Wert unter 5 USD. Das deutsche Aktiengesetz untersagt, neue Aktien zu emittieren, da neue Aktien nicht unter dem Nennwert der alten Papieren ausgegeben werden dürfen. Penny-Stock-Aktien weisen in der Regel eine hohe Volatilität auf.

Private Equity (PE)
Private Equity ist der englische Begriff für privates Eigenkapital. Damit können sich nicht börsennotierte Unternehmen Eigenkapital beschaffen. Die beiden Hauptklassen von PE-Fonds sind Buyout-Fonds und Venture-Capital-Fonds.

Public Equity
Public Equity ist jenes Kapital, das an der Börse beschafft wird.

Put
Unter einem Put versteht man eine Option, die ein Investor kaufen kann, um sich gegen einen drastischen Markteinbruch abzusichern.

REITs (Real Estate Investment Trusts)
REITs sind - wie Immobilien-AGs - börsennotierte Gesellschaften, die in Immobilien investieren, die sie langfristig vermieten. Die Höhe der Mieten wird an die Inflationsrate gekoppelt, während der Nominalwert in Relation zur Immobilienfinanzierung aufgenommener Kredite oder begebener Anleihen konstant bleibt. Das Besondere an REITs ist, dass sie Immobiliensubstanz mit hohen Dividendenrenditen kombinieren, da die Gesellschaften zu einem bestimmten Prozentsatz - je nach Land 80 bis 90 Prozent - ausschütten müssen, um steuerbegünstigt zu sein.

Rendite
Unter der Rendite einer Kapitalanlage versteht man das Verhältnis des jährlichen Ertrags bezogen auf den Kapitaleinsatz, also die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die Rendite einer Investmentanlage beruht auf den Ertragseinnahmen des Fonds (z. B. Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne) und den Kursveränderungen der im Fonds befindlichen Werte.

Reverse Split (Aktienzusammenlegung)
Reverse Split ist eine Verringerung der Anzahl der ausgegebenen Aktien, indem sie zusammengelegt werden. So wurden am 24. April 2013 die Aktien von Commerzbank im Verhältnis 10 zu 1 zusammengelegt, der Wert der Aktie hat sich vom einem auf zehn Euro verzehnfacht. Als Ergebnis hatte der Aktionär auf einmal nur noch ein Zehntel an Aktien im Depot. Die neue "zusammengelegte" Aktie hat eine neue WKN und ISIN bekommen. Die Aktienzusammenlegung sollte verhindern, dass Commerzbank als erster DAX-Wert den Status eines Penny-Stock erreicht.

Schlusskurs
Dieser wird nach Ende des Präsenzhandels angekündigt. Ausschließlich solche Aufträge werden bei der Preisermittlung berücksichtigt, welche bis zu diesem Zeitpunkt beim Kursmakler vorliegen und welche auch zum fortlaufenden Handel geeignet sind.

Shareholder-Value
Der Vermögenswert (Value), den ein Anteilseigner (Shareholder) einer Aktiengesellschaft besitzt, besteht aus dem (Kurs-)Wert der entsprechenden Aktie multipliziert mit der Summe der gehaltenen Anteile. Eine auf Shareholder-Value angelegte Unternehmenspolitik wird daher versuchen, den Kurswert der Aktien und damit den Marktwert des Gesamtunternehmens zu maximieren.

Short Squeeze
Schnelle Kursanstiege, die durch Eindeckungen größerer Shortpositionen ausgelöst werden. Um ihre Verluste aus Leerverkäufen zu begrenzen sind Investoren gezwungen bei steigenden Kursen die Aktien zu kaufen.

Slippage
Als Slippage bezeichnet man die Differenz zwischen dem veranschlagten und dem tatsächlichen Kurs, zu dem ein Wertpapiergeschäft ausgeführt werden kann.

Stop-Kurs
Es handelt sich dabei um ein wichtiges Instrument zur Verlustbegrenzung im Rahmen des Risikomanagements bei Börsengeschäften. Beim Kauf kann der Anleger einen Stop-Kurs (der regelmäßig unterhalb des Einstandskurses liegt) festlegen. Bei dessen Unterschreiten wird die Position verkauft. Somit wird das Verlustrisiko begrenzt.

Stop-Order
Auftrag, welcher den Verkauf bzw. Kauf von Wertpapieren beim Erreichen einer bestimmten Kursgrenze zum Inhalt hat. Am häufigsten wird der Auftrag zum Verkauf von Wertpapieren zur Verlustbegrenzung erteilt: der sogenannte Stop-Loss-Order.

Synthetische Anleihe (Notional Bond)
Bei einer normalen Anleihe investiert ein Schuldner die beschafften Mittel und zahlt Zinsen und Tilgung aus den erwirtschafteten Erträgen. Konträr dazu sind die Schuldner bei synthetischen Bonds speziell gegründeter Gesellschaften, die Special Purpose Companies. Eine synthetische Anleihe sichert den Gläubiger - im Regelfall ist das eine Bank oder ein großer institutioneller Anleger - gegen das Ausfallrisiko eines Schuldners ab. Diese synthetischen Anleihen eignen sich nicht für Sie als Privatanleger. Denn Sie kaufen keine üblichen Bonds, sondern praktisch eine Versicherung, da Sie der Bank das Ausfallrisiko eines wackligen Schuldners abnehmen. Sie zahlen der Bank allerdings die Versicherungssumme unmittelbar bei Vertragsabschluss. Ihnen als Anleger wird diese lediglich zurückgezahlt, falls der Zahlungsausfall des Schuldners nicht eintritt. Meiden Sie solche synthetischen Anleihen als zu risikoreich!

Technische Wertpapieranalyse
Methode, um aus Kurs- und Umsatzverhalten eines Anlageinstruments in der Vergangenheit die zukünftige Kursentwicklung voraussagen zu können; Gegensatz Fundamentalanalyse.

TED-Spread
Der "TED-Spread" ist die Differenz zwischen dem Zinssatz für kurzfristige Staatsanleihen und dem LIBOR für dreimonatige Interbankkredite. Normalerweise bewegt sich der TED-Spread bei rund 30 Basispunkten, weil der Markt Darlehen an andere Banken für kaum weniger riskant hält als Darlehen an die Regierung. Messgrößen wie der TED-Spread zeigen die Gesundheit der Wirtschaft an. Sie verraten, ob das Geld störungsfrei durch die Wirtschaft zirkuliert und wie liquide die Märkte sind.

Trading Orders
Mit Trading Orders kann man sein Risiko begrenzen. Hierzu zählen unter anderem "Stop-Market", "Stop-Loss", "Stop-Limit", "Trailing-Stop", "All-or-none/Fill-or-kill", "Immediate-or-cancel", "One-cancels-other".

Venture-Capital-Fonds
Eine Hauptklasse von Private Equity-Fonds. Venture-Capital-Fonds stellen Jungen Unternehmen das Kapital für die Weiterentwicklung und Expansion zur Verfügung.

Volatilität
Charakteristik eines einzelnen Wertpapiers, Aktie oder Ware, die starken Preisschwankungen in beide Richtungen in einer relativ kurzen Zeitspanne unterliegen. Die Volatilität gibt die Markterwartung hinsichtlich der zukünftigen Schwankungsbreite des Basisinstruments wieder.

Vorzugsaktie
Aktie, die gegenüber den Stammaktien den Vorzug höherer Dividenden genießt, dafür aber ohne Stimmrecht ausgestattet ist.

XETRA
Vollelektronischer Börsenmarkt für den deutschen Kassamarkt. Der Marktzugang ist dezentralisiert. Der Aktienhandel selbst findet in einem offenen, zentralen Orderbuch statt. Börsenteilnehmer geben ihre Aufträge von ihren jeweiligen Handelsräumen aus in das Börsen-Computersystem ein.

Überzeichnung
Bei einer Emission ist die Nachfrage nach dem Wertpapier größer als das Angebot - die beteiligten Banken müssen die Wünsche der Kunden kürzen.

Zeichnung
Schriftliche Verpflichtung zum Kauf von neuen Wertpapieren anlässlich der Emission (und nicht an der Börse).

Zyklische Aktie
Aktien, die sehr konjunktursensitiv sind. Das bedeutet, dass ihre Geschäfts- und Gewinnentwicklung je nach Konjunkturentwicklung schwankt. Eine relativ hohe Schwankungsintensität fällt im Aktienkurs auf.