Online-Trading: ETF (Exchange Traded Funds)

ETF - Exchange Traded Funds
Schön langsam spricht sich bei den Anlegern herum, was so mancher Manager eines klassischen Investmentfonds lieber geheim halten würde: Aktives Fondsmanagement zahlt sich in den wenigsten Fällen aus. Nicht einmal ein Drittel aller im deutschsprachigen Raum zum Verkauf zugelassenen Aktienfonds konnte durch aktives Management auf Sicht der letzten zehn Jahre besser abschneiden als der jeweilige Referenzindex.

Bezogen auf die letzten fünf Jahre (Studie von e-fundresearch.com, Stand 25. Oktober 2007) waren es überhaupt nur 23 Prozent. Wozu also den Manager teuer bezahlen, fragen sich viele Anleger und investieren lieber gleich in sogenannte "passive Investments", mit denen man in einfacher, kostengünstiger und transparenter Weise eins zu eins auf die Entwicklung von bekannten Märkten bzw. Indizes setzen kann.

Anstieg der Produktvielfalt

Während vor einigen Jahren ETF-Produktvielfalt an der Börse eher bescheiden war, kann der Anleger heutzutage unter mehr als Hundert verschiedenen ETFs auswählen, die man über seine Hausbank oder über einen Online-Broker direkt an verschiedenen Börsen täglich handeln kann. Das bietet einerseits die Chance, sich eine breitere Palette an Anlagethemen kostengünstig über ETFs ins Fondsdepot zu legen. Andererseits müssen sich die Anleger auch dessen bewusst sein, dass man sich mit der Auswahl so enger definierter Modethemen wie etwa Agrarrohstoffe oder einzelner Emerging Markets wie Brasilien oder China nicht nur potenziell größere Chancen, sondern auch ein deutlich höheres Risiko ins Wertpapierdepot holt, wo auch die Wahl des Ein- und Ausstiegszeitpunkts aufgrund der höheren Schwankungsbreite dieser Märkte viel heikler ist.

Was ist ETF und was ETFs können sollten

Dieser Anstieg bei der Produktvielfalt ist zwar prinzipiell begrüßenswert, macht aber auch die Suche nach den "Perlen" unter den ETFs zusehends schwieriger. Wenn man sich für ein oder mehrere Anlagethemen wie zum Beispiel den EuroStoxx50 oder Emerging Markets entschieden hat, sollte man bei der Auswahl des dazu passenden ETF Folgendes beachten:

ETFs versuchen nicht den zugrunde liegenden Vergleichsindex durch aktives Management zu schlagen. Deshalb können sich Anbieter hier bei der Kostenfrage nicht darauf ausreden, dass ihr Fondsmanagement höhere Gebühren rechtfertige. ETFs sind dann gut, wenn sie günstig sind. Somit sollte bei der Wahl zwischen verschiedenen Exchange Traded Funds, die den gleichen Index beziehungsweise Markt abbilden, dem kostengünstigeren der Vorzug gegeben werden. Generell sollten ETFs jährliche Gesamtkosten deutlich unter ein Prozent verbuchen, wobei günstige Produkte, die klassische Aktienindizes wie DAX, MSCI World, DJ EuroStoxx50 etc. abbilden, sogar weniger als 0,5 Prozent pro Jahr an Gebühren kosten.

Vor- und Nachteile von Exchange Traded Funds

Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Investmentfonds, die ganze Märkte beziehungsweise Indizes eins zu eins abbilden und dabei nicht versuchen, den zugrunde liegenden Index durch aktives Fondsmanagement zu schlagen.

+ Geringe Kosten: Bei ETFs fallen im Vergleich zu aktiv gemanagten Investmentfonds durch den Wegfall der Ausgabeaufschläge und die niedrigeren Managementgebühren deutlich geringere Gesamtkosten an. Beim Handel der ETFs über die Börse werden lediglich vergleichsweise geringe Spesen und die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs (Spread) fällig.

+ Transparenz: ETFs bilden in der Regel eins zu eins bekannte Indizes ab, deren Verlauf und genaue Zusammensetzung man ohne großen Aufwand kostenlos über das Internet verfolgen kann. Herkömmliche Investmentfonds geben ihre Strukturierung in der Regel nur monatsweise bekannt und können in ihrem Verlauf deutlich vom Vergleichsindex abweichen. Außerdem wird bei ETFs zusätzlich zum aktuell gehandelten Preis auch der "tatsächliche" Wert dieser Fonds (Nettoinventarwert) alle 15 bis 60 Sekunden und nicht nur einmal täglich wie bei klassischen Investmentfonds veröffentlicht.

+ Flexibilität: ETFs können zu den üblichen Börsenzeiten fortlaufend über die Hausbank oder den Online-Broker gehandelt werden. Damit wird sogar Kauf und Verkauf von Anteilen innerhalb eines Tages (Intraday) möglich.

+ Sicherheit: ETFs werden als Investmentfonds geführt, womit das Geld als Sondervermögen behandelt wird und im Fall eines Konkurses des Emittenten besser als bei Indexzerfikaten geschützt ist.

+ Dividenden: Besitzer von ETFs erhalten im Unterschied zu Zertifikaten die Dividenden der im Index enthaltenen Unternehmen.

- Keine Chance auf Mehrertrag: Durch das passive Management ist man ETFs der Entwicklung der Märkte eins zu eins ausgeliefert und es besteht keine Chance auf einen Mehrertrag oder die Verringerung von Verlusten durch geschicktes Fondsmanagement.

ETFs im Internet:

Für Ihre ETF-Analyse können Sie die Seite www.fondsweb.de/etf besuchen. Wenn Sie sich dort einen bestimmten ETF aussuchen, werden Ihnen Produktbeschreibung, Stammdaten, Charts, Gebühren und Konditionen aufgelistet.

Literatur zum Thema ETFs: